Hunter 360 – zentrale Bewässerungssteuerung für große Flächen

Die Hunter360 Software ist eine zentrale Steuerungs- und Überwachungsplattform für Bewässerungsanlagen. Ziel ist, große oder verteilte Grünflächen effizient zu bewässern, Ausfälle schnell zu erkennen und den Wasserverbrauch nachweisbar zu steuern. Alle relevanten Komponenten – Steuergeräte, Ventile, Sensorik, Wetterstationen – laufen in einer gemeinsamen Oberfläche zusammen.

 

1.    Grundidee

  • Zentrale Verwaltung vieler Steuergeräte aus einer Oberfläche
  • Kartenbasierte Darstellung der Anlage: Ventile, Regnerkreise, Sensoren, Wetterstationen werden räumlich angezeigt
  • Geeignet für kommunale Flächen, Sportanlagen, Gewerbestandorte, Verkehrsinseln usw.
  • Fokus auf Wasser sparen, Betriebssicherheit erhöhen, Dokumentation vereinfachen

2.    Arbeitsweise der Software

  • Die Software läuft lokal (z. B. auf einem Windows-PC oder -Server). Eine Cloud-Anbindung ist nicht zwingend erforderlich.
  • Alle angeschlossenen Steuergeräte melden ihren Status in Echtzeit (Ventil offen/geschlossen, Programm aktiv, Störung etc.).
  • Durchflusswerte, Alarmmeldungen und Warnhinweise werden zentral gesammelt und angezeigt.
  • Wetterinformationen (z. B. Niederschlag, Temperatur, Bodenfeuchte) können eingebunden werden und beeinflussen die Laufzeiten – die Anlage bewässert also nicht stumpf nach Uhr, sondern nach Bedarf.

3. Hauptfunktionen

  • Echtzeit-Überwachung
    • Live-Status aller Regnerkreise, Ventile und Pumpen
    • Übersicht über laufende Programme und aktive Bewässerungszonen
    • Anzeige von Alarmen, z. B. Leckageverdacht, Druckfehler, Ausfall eines Sensors
  • Durchfluss- und Verbrauchskontrolle
    • Automatisches Durchfluss-Monitoring
    • Erkennen von Leckagen und untypischem Wasserverbrauch
    • Möglichkeit, betroffene Bereiche abzuschalten bzw. Alarm auszugeben
  • Bewässerungsplanung
    • Zentrale Erstellung, Anpassung und Verteilung von Bewässerungsplänen
    • Zeitprogramme können an Wetter- und Bodendaten gekoppelt werden
    • Pflege und Änderung der Programme ohne Vor-Ort-Bedienung am einzelnen Steuergerät
  • Dokumentation und Auswertung
    • Protokollierung von Laufzeiten, Wassermengen und Störungen
    • Nachvollziehbarkeit gegenüber Auftraggebern oder Behörden (z. B. Wasserverbrauch pro Fläche)
    • Unterstützung bei Budget, Instandhaltung und Nachweisführung

4. Einbindung von Sensorik und Wetter

  • Wetterstationen liefern lokale Wetterdaten (Regen, Temperatur, Wind, ggf. Evapotranspiration)
  • Bodenfeuchtesensoren melden Feuchte in der Wurzelzone
  • Diese Daten können genutzt werden, um Laufzeiten automatisch anzupassen oder Bewässerung auszusetzen
  • Ziel: keine Überbewässerung, längere Lebensdauer der Grünflächen, weniger Personaleinsatz

5. Systemaufbau

  • Zentrale Software (Hunter360)
  • Steuergeräte vor Ort (z. B. für einzelne Zonen / Ventilkreise)
  • Sensorik (Durchflussmesser, Bodenfeuchte, Temperatur)
  • Wetterstation(en)
  • Netzwerkverbindung (kabelgebunden, ggf. Funk/Mobilfunk je nach Ausrüstung)

Die Software fasst diese Bestandteile zu einem gemeinsamen Leitstand zusammen. Dadurch müssen Flächen nicht mehr einzeln “per Hand” programmiert werden.

6. Vorteile für Betreiber

  • Weniger Wasserverbrauch durch bedarfsgerechte Steuerung statt starrer Zeiten
  • Weniger Manpower vor Ort, weil Anpassungen zentral gemacht werden können
  • Schnelle Störungsreaktion durch klare Alarmmeldungen (Leck, defektes Ventil, zu hoher Verbrauch)
  • Einheitliche Oberfläche statt vieler einzelner Steuergeräte-Menüs
  • Skalierbarkeit: auch große, verteilte Systeme lassen sich als Ganzes verwalten

7. Einsatzbereiche

  • Städte und Gemeinden (Parkanlagen, Verkehrsinseln, Schulhöfe, Sportplätze)
  • Sport- und Vereinsanlagen (Rasenplätze, Trainingsfelder, Stadionumfeld)
  • Gewerbe- und Logistikflächen (repräsentative Außenanlagen, Dachbegrünung, Eingangsbereiche)
  • Betreiber mit Nachweispflicht für Wasserverbrauch oder mit Förder- und Nachhaltigkeitsvorgaben

8. Bezug zur Smart City

Die Software ist darauf ausgelegt, Teil einer vernetzten Infrastruktur zu sein:

  • Zentrale Steuerung statt Insellösungen
  • Messdaten als Entscheidungsgrundlage (Wasserbilanz, Pflegeplanung)
  • Möglichkeit, Ereignisse (z. B. Leckage-Alarm) an andere Stellen im Betrieb weiterzugeben
  • Beitrag zu Ressourcenschonung und Dokumentationssicherheit, was in vielen Kommunen inzwischen ein formales Kriterium ist

 

Kurz gesagt:
Hunter360 ist kein einzelnes Steuergerät, sondern eine Leitstelle für Bewässerung. Sie bringt Technik aus Bewässerung, Sensorik und Wetter in eine gemeinsame Oberfläche, reduziert Wasserverbrauch, meldet Probleme früh und macht kommunale bzw. gewerbliche Bewässerung planbar und nachweisbar.


Oberfläche & Programmierung

Die Software bietet erweiterte Oberflächen und visuelle Programmiertools.

Oberflächen-Erweiterung

Ergänzt die Benutzeroberfläche u. a. um Stromaufnahme, Alarmanalyse und Top-10-Steuergeräte nach Alarmen (Balkendiagramm).

Benutzeroberfläche-Erweiterung (Programmierung/Analyse)

  • Stromaufnahme (Prozent und Ampere)
  • Summe/Gelöscht/Aktive-Alarme
  • Top-10-Alarm-Steuergeräte (Normal/Over)
  • Ziel: schnelle Priorisierung im Betrieb.

Kartenoberfläche

Zeigt Steuergeräte, Zonen und Zustände (aktiv/Alarm) interaktiv auf einer Karte. Über Legende und Schaltflächen (Steuergeräte, Durchfluss) springt man direkt in Detail- oder Durchflussansichten.

Karten Interface (Kartengestützte Programmierung)

  • Kartenansicht mit anklickbaren Zonen/Steuergräten
  • Statusanzeigen (z. B. aktiv, Alarm) in Echtzeit
  • Navigation inkl. Steuergeräte- und Durchflusstasten für Direkteinstieg in Funktionen
  • Nutzen: visuelle Orientierung, schnellere Diagnose und Programmzuordnung.

Steuergerät-Information

Steuergeräte Information (Fenster/Hauptmenü)

Zentrale Menüpunkte: Steuergeräte-Infos, Diagnose, Befehle, Bewässerungsplan, Block-Einstellungen, Durchfluss-Totals/-Einstellungen, Stationsabgleich, Solar Sync, Bezeichnungen, Steuergeräte-Log, Sicherheit.

Steuergerät Info (Statusfelder)

  • Zeit/Datum, Sprache, Einheiten
  • Firmware-Version, Stationsanzahl, Steuergerätetyp
  • Status: Shutdown, Days Off aktiv, Bewässerung aktiv, Resttage Days Off
  • Steuergeräte-Durchflussrate (aktuell)
  • Einsatz: schneller Systemzustand ohne Menüwechsel.

Alarme & Module

  • Alarm Information: Live-Alarmstatus, Verlauf und Quittierung (Konzept).
  • Module Information/aktuell: aktuelle Stromwerte pro Modul (Konzept).
  • Geräteinformation-Abruf: Geräte per Nummer suchen und auflisten.

Manueller Betrieb

Start Events (manuelle Einzelsteuerung)

Gerätetyp wählen → Gerätenummer angeben → Laufzeit (min:s) setzen → Start.

  • Programmbefehle: Programmnummer wählen, Start ab Beginn oder ab Event, mit Start/Stop steuern.
  • Block Events: Block-Nummer und Stationszeit setzen, Start/Stop bedienen.
  • Nutzen: Wartung/Tests ohne Planänderung.

Bewässerungszeitplan

Terminplanung Taste (ACC2-Merkmale im Raster)

Pro Steuergerät eigener „Terminplaner“-Reiter in tabellarische Ansicht.

Saisonale Einstellung Modus je Steuergerät, Programm, Monat oder Solar Sync:

  • Steuergeräte: globaler Prozentsatz für alle Programme
  • Programm: Anpassung gilt nur für das gewählte Programm
  • Monthly: 12 Monatswerte (z. B. nach historischen Mittelwerten), greifen zum 1. des Monats
  • Solar Sync: automatische Anpassung durch Sensor (Geräte-Einstellung nötig)
  • Ziel: Laufzeiten effizient an Jahresverlauf/Witterung anpassen.

Gleichzeitiger Betrieb in Blocks

  • Ein **Block** = Gruppe von Stationen, läuft gleichzeitig mit identischer Dauer.
  • Bis zu 8 Stationen je Block, 64 Blocks pro Steuergerät.
  • Blocks und einzelne Stationen sind in Programmen kombinierbar.
  • Das Steuergerät begrenzt automatisch auf die maximal zulässige Anzahl aktiver Stationen.
  • Nutzen: kürzere Gesamtbewässerungszeit bei hydraulischer Sicherheit.

Einstellungen

Durchflusseinstellungen

  • Durchfluss Manager: nutzt hinterlegte Stations-Durchflüsse, startet so viele Stationen wie möglich, um das gewünschte Durchfluss-Ziel zu treffen (kein Sensor zwingend erforderlich).
  • Durchflussüberwachung: vergleicht Ist- vs. gelernte Durchflüsse, führt bei Abweichungen Diagnosen/Abschalten aus (erfordert mind. einen Durchfluss-Sensor und P/MV).
  • Durchflusszonen definieren Rohrabschnitte inkl. zugehöriger Stationen; erforderlich für Durchflussüberwachung/Verwaltung.
  • Durchflusserlenen: lernt Durchflüsse nur für Stationen mit programmierten Laufzeiten; blockiert andere Bewässerungen bis zum Abschluss.
  • Hauptsafe: übergeordneter Hauptleitungs-Schutz (separat aktivierbar).

Station Einstellungen

Stationen werden Durchflusszonen zugeordnet; vollständige Stammdaten sind Voraussetzung für korrekte Durchfluss-Überwachung.

Solar Sync Einstellungen

Programmweise Solar-Sync-Anpassung aktivieren; benötigt Sensor-Setup. Integration ermöglicht automatische, witterungsbasierte prozentuale Anpassungen.


FAQs

Steuergeräteprotokoll

Nachvollziehen von Änderungen, Ereignissen und Bewässerungen auf Steuergeräte-Ebene, hilfreich für Diagnose und Prüfung.

Passwortschutz aktivieren

Beschreibt das Aktivieren von Passwörtern/Rollen, um unbefugte Änderungen in H360 zu verhindern. Empfehlung: differenzierte Rechtevergabe für Betrieb/Service.

Wetterstation (WS-360, Modbus-Einbindung)

Montage- und Standortempfehlungen, IP-Konfiguration und Inbetriebnahmehinweise. Daten (u. a. Temperatur, Wind, Regen, ETo) fließen in die Oberfläche bzw. in Solar Sync-Anpassungen ein.